Fuzz Pedal Vergleichstest: Source Audio vs. DOD vs. Way Huge

Fuzz-Pedale gibt es wie Sand am Meer. Aber welches passt zum eigenen Stil und den individuellen Klang-Vorstellungen? Da hilft nur antesten. Als ich vor dem Problem stand, hab ich drei Kandidaten direkt miteinander verglichen und schnell festgestellt, welches sich für mich „richtig“ anfühlt. Wie ich zu meinem idealen Fuzz-Pedal gefunden habe, lest ihr hier…

Ein Way Huge Swollen Pickle Mk II hatte ich bereits. Leider bin ich mit der Bedienung und dem Sound nie 100% warm geworden. Ja, es ist ein sehr gutes Fuzz und klingt authentisch bollerig. Aber irgendwie hat es nie ganz zu meinen Gitarren, Amps und meinem Stil gepasst. Auf der Suche nach Alternativen bin ich beim Source Audio Kingmaker und dem DOD Carcosa gelandet.

MEHR MÖGLICH
Beide haben ein äußerst attraktives Preis-/Leistungsverhältnis. Das DOD Carcosa wird in vielen Tests sehr gelobt und für unter 100 € muss man es einfach ausprobieren. Das Source Audio besticht durch seine einfache Bedienung und umfangreiche Sound-Möglichkeiten. Schon im Pedal kann man zwischen drei Presets wählen. Über die Neuro-App kann man dann viele weiter Verzerrer ins Pedal laden und sehr vielseitig anpassen. Mit dabei sind die Klänge des Bass-Verzerrers Aftershock und Klassiker wie Tube Screamer, Fulltone OCD oder ProCo Rat. Also ein echter Tausendsassa im schicken lila Gehäuse. Der Punkt fürs Design (das Auge hört mit) und die weitreichenden Möglichkeiten per App geht für mich eindeutig an das Source Audio Kingmaker Fuzz.

3 MAL FUZZ
Direkt nebeneinander fallen einem schnell die klanglichen Unterschiede auf. Das Source Audio klingt immer sehr gefällig, fast ein wenig poliert, wie perfekt aus dem Studio. Das DOD Carcosa ist sehr schnell und einfach zu bedienen und bietet dabei von „fast Distortion“ bis zum absolut chaotischen Lo-Fi Fuzz alles. Daneben benimmt sich das Way Huge wie ein Neandertaler. Es hat immer mit der größten Keule eine Kerbe in den Sound. Natürlich kann man auch das Way Huge (sogar über innen befindliche Regler) klanglich anpassen. Aber am leichtesten geht mir die Bedienung beim Carcosa von der Hand: Verzerrungs-Regler, Lautstärker, Fuzz-Intensität und Ton-Regler plus kleinem Kippschalter, das wars. Für mich geht der Punkt für die intuitivste Bedienung an das DOD Carcosa.

Fuzz Pedale VergleichDYNAMIK? JA BITTE!

Fuzz-Effekte sind nicht dafür bekannt, große Dynamik zu bieten. Meistens entsteht der Reiz dieser ganz eigenen Verzerrung ja gerade dadurch, dass der Klang überkomprimiert und sich geradezu an sich selbst „verschluckt“. Unter diesen drei Pedalen bietet das Carcosa allerdings wirklich eine überragende Dynamik. Da man Verzerrung und den „Kaputt-Grad“ getrennt voneinander regeln kann, kann es sehr dynamisch auf ein Herunterdrehen des Lautstärke-Potis an der Gitarre reagieren. Dann bleibt in manchen Einstellungen nur ein leichtes Glitzern im Clean-Sound übrig, was sehr gut klingt und mit verschiedenen Gitarren und Pickups funktioniert. Für meine Ohren bietet es auch die höchste Transparenz im Klang. Das ist zwar nicht die erste Anforderung bei einem Lo-Fi Sound, aber ich nehme es dankbar mit. Klanglich gewinnt also auch diese Runde für mich das DOD Carcosa.

FAZIT
Nach einigem Ausprobieren über ein paar Tage hat sich für mich das hässliche DOD Carcosa knapp gegen das Source Audio Kingmaker Fuzz durchgesetzt. Hätte ich ein größeres Pedalbudget würde ich mir ja alle ins Haus holen, aber den Platz auf dem aktuellen Board und in meinem Herzen hat das DOD Carcosa sicher. Diese Entscheidung kann natürlich bei jedem Gitarristen anders ausfallen. Vielleicht hilft ja deshalb jemandem das kleine Vergleichsvideo um schnell die Unterschiede zwischen dem Source Audio Kingmaker, dem DOD Carcosa und dem Way Huge Swollen Pickle herauszuhören.