Source Audio Kingmaker Fuzz Test – ein Fuzz für alle Fälle

Ich habe bereits einen analogen Fuzz-Klassiker, war aber auf der Suche nach einem neuen Fuzz-Sound. Am Source Audio Kingmaker Fuzz hat mich vor allem die coole lila Farbe und die vielfältigen Soundmöglichkeiten gereizt. Als der Preis um 50 Euro gefallen ist, habe ich also kurzerhand zum günstigen Angebotspreis bestellt.

Source Audio Kingmaker Fuzz schrägERSTER EINDRUCK
Das Kingmaker Fuzz kommt wie mein Vertigo Tremolo von Source Audio in einem überraschend leichten Gehäuse daher. Dabei wirkt es aber robust verarbeitet und absolut vertrauenserweckend für Live-Auftritte. Hängt man es zum ersten mal vor den Amp hat man eine vertraute analoge Bedienung und 3 Soundmodi zur Verfügung. Damit lassen sich bereits sehr unterschiedliche Fuzz-Sounds nutzen. „Heavy“ bollert mittenarm ziemlich los, dürfte sich allerdings im Mix etwas schwerer durchsetzen. „Normal“ ist ein Brot- und Butter-Fuzz für ein breites Anwendungsspektrum. „Octavio“ schließlich hat einen oktavierten Fuzz-Sound zu bieten. Solo gespielt beeindrucken vor allem „Heavy“ und „Octavio“ auf Anhieb.

BEDIENUNG
Das Kingmaker kann man sofort bedienen. Fuzz-Regler (für den Verzerrungsgrad), Volume (für die Lautstärke), Bass (für tiefe Frequenzen) und Treble (für hohe Frequenzen) funktionieren genau wie erwartet mit einem satten Reglergefühl und genau dem richtigen Abstimmungs-Feingefühl.

MIT APP STECKT MEHR DRIN
Richtig spannend wird es erst, wenn man ein Handy oder Tablet an das Fuzz-Pedal anschließt und über die Neuro-App noch weitere Parameter einstellen kann. Das Kabel um den Kopfhörerausgang des Smartphones mit dem zweiten Klinkeneingang zu verbinden liegt, genau wie ein Netzteil, bei. Darüber hinaus kann man sogar die Sounds/Presets der anderen Source Audio Verzerrungs-Pedale reinladen und nutzen: Dem Aftershock Bass Distortion und dem L.A. Lady Overdrive. Insgesamt stehen einem sogar Sounds von anderen Pedal-Klassikern zur Verfügung, z. B. dem Rat-Distortion Pedal und dem Fulltone OCD. Es gibt also viel zu entdecken und es dürfte wirklich für jede Soundvorstellung an Bass und Gitarre der passende Sound dabei sein.

SOUND
Das Source Audio Kingmaker Fuzz klingt immer gut. Es ist keines der Pedale, die völlig kaputte und übersättigte Fuzz-Sounds liefert. Eher klingt es immer ein wenig eleganter nach Fuzz an der Grenze zu Distortion. Durch diese etwas gleichmäßige HiFi-Eleganz klingt es auch beim Recording im Mix schneller gut und fügt sich besser in den Mix ein. In manchen Einstellungen reagiert das Pedal auch sehr sensibel auf das Volume-Poti der Gitarre, was zusätzliche interessante Klangfarben bietet. Was mir aufgefallen ist: Das digitale Kingmaker Fuzz rauscht in manchen Einstellungen ein wenig mehr als manch analoge Pedale. Insgesamt jedoch ein schönes Fuzz mit vielen verschiedenen äußerst brauchbaren Sounds. Source Audio Kingmaker Fuzz Stirnseite

FAZIT
Zählt man die vielen Soundoptionen über den Editor am Handy dazu (den es für die Verzerrer-Pedale von Source Audio seit kurzem sogar am PC/Mac gibt), erhält man ein äußerst vielseitiges Fuzz-Pedal. Das Kingmaker Fuzz ist kein eigenwilliger Charakterkopf, liefert aber live und im Studio alle Fuzz-Sounds, die man je benötigt. Overdrive- und Distortion-Sounds gibt es noch oben drauf, damit ist das Source Audio Fuzz eine Empfehlung für alle, die mal Jack White nachspielen wollen oder verzerrte 60s Sounds suchen. Aber auch als Booster oder Tubescreamer-Ersatz macht es eine gute Figur auf dem Pedalboard.